Das Kondom
Das Kondom als Verhütungsmittel
Das Kondom gehört in Deutschland zu den gängigsten und meist genutzten Verhütungsmitteln. Als einziges Verhütungsmittel für Männer verhindert es zum einen ungewollte Schwangerschaften und bietet zum anderen einen sehr hohen Schutz vor Geschlechtskrankheiten.
Wie wird ein Kondom angewendet und wie funktioniert es?
Ein Kondom wird beim Liebesspiel vor dem ersten Kontakt zwischen Vagina und Penis angewendet. Hierzu wird es aus der unversehrten Siegelfolie entnommen, das Reservoir mit Daumen und Zeigefinger festgehalten und über den erregten Penis abgerollt.
Kommt es zum Orgasmus des Mannes, wird die bei der Ejakulation ausgestoßene Samenflüssigkeit im Kondom aufgefangen. Das Eindringen der Samenflüssigkeit (Sperma) in die Scheide wird somit verhindert. Bevor der Penis erschlafft, muss dieser behutsam aus der Scheide herausgezogen werden, da das Kondom ansonsten leicht abrutschen und Samenflüssigkeit in die Scheide gelangen könnte.
Die interessante Geschichte des Kondoms
Hätten Sie es gewusst?
- Die Geschichte des Kondoms führt bis 1.200 vor Christus zurück. Zu dieser Zeit herrschte König Minos von Kreta, der laut einer griechischen Sage Kondome aus Ziegenblasen benutzte.
- Die Idee des Kondoms kam wieder im 16. Jahrhundert auf. Als zu dieser Zeit die Krankheit Syphilis unter Seefahrern umherging, wurden feuchte Leinensäckchen als Hülle für den Penis beim Geschlechtsverkehr eingesetzt, um die Übertragung der Krankheit zu unterbinden.
- Ein Jahrhundert später wurden unter dem englischen Arzt Dr. Condom erstmalig Kondome aus Hammeldärmen bekannt. Möglicherweise ist er der Namensgeber für das heute so beliebte Verhütungsmittel.
- Im 18. Jahrhundert verbreitete sich das Kondom weiter unter Casanova, der Kondome für sein ausschweifendes Liebesleben verwendete. Jedoch waren sie zu der Zeit noch kein Einweg-Gegenstand. Sie wurden nach Verwendung gereinigt und bei Bedarf mit Tierdarm oder Knochenleim geflickt.
- Im Laufe des 19. Jahrhunderts hatte das Kondom dann seinen Durchbruch. Mit dem Verfahren der Gummi-Vulkanisation wurde 1855 durch Charles Goodyear das erste Kondom aus Gummi entwickelt. So konnten Kondome nun in großer Menge und kostengünstig hergestellt werden, was sie für die breite Masse erschwinglich machte.
- Erstmalig maschinell gefertigte Kondome kamen Anfang des 20. Jahrhunderts durch Julius Fromm in Berlin auf den Markt.
- Endlich als wirkungsvolles Verhütungsmittel etabliert haben sich Kondome im 21. Jahrhundert. Seit 2002 gibt es die Europäische Norm für Kondome aus Naturkautschuklatex, die für einen hohen Sicherheitsstandard sorgt.
Wie sicher sind Kondome und was ist zu beachten?
Unzählige Qualitätskontrollen und gesetzliche Vorgaben sorgen heute dafür, dass Kondome bei richtiger Anwendung sicher vor ungewollten Schwangerschaften und Infektionen schützen.
Achten Sie beim Kauf von Kondomen auf die CE-Kennzeichnung auf der Verpackung. Kondome mit dieser Kennzeichnung entsprechen der EN ISO 4074 und damit dem zertifizierten Qualitätsstandard.
Beim Pearl Index, dem Maß für die Zuverlässigkeit, eine Schwangerschaft zu verhindern, liegt das Kondom bei einem Wert zwischen 2 und 12.
Wichtig ist die Beachtung des Haltbarkeitsdatums, welches auf der Siegelfolie aufgedruckt ist. Kondome, die das Datum überschritten haben, können möglicherweise den Sicherheitsstandard nicht mehr gewährleisten.
Vorteile und Nachteile von Kondomen
Der größte Vorteil von Kondomen gegenüber anderen Verhütungsmitteln ist der sichere Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten, wie z.B. Aids, Tripper oder Syphilis. Weiterhin ist ein Kondom einfach in der Handhabung, erfolgt bei Bedarf und zieht keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen nach sich. Für Männer mit einer Latexallergie gibt es Alternativen aus Polyisopren / Nitril (synthetisch hergestellter Naturkautschuk). Kondome sind einfach im Handel erhältlich, z.B. in Apotheken, Drogerie- und Supermärkten. Mittlerweile gibt es Kondome in ganz unterschiedlichen Größen, Farben, Aromen sowie mit glatten, gerillten oder genoppten Oberflächen. So findet jeder für seine individuellen Bedürfnisse und Vorlieben die passende Kondomsorte.
Ein Nachteil des Kondoms besteht darin, dass es möglicherweise die Empfindung beim Liebesspiel beim Mann oder bei der Frau etwas abschwächen kann. Um diesen Einschränkungen gegebenenfalls entgegenzuwirken, können Gleitmittel eingesetzt werden. Wenn Gleitmittel zum Einsatz kommen sollen, dann sollten diese auf Wasser- oder Silikonbasis sein um das Kondom nicht anzugreifen.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Verhütungsmittel.
Fazit
Ein Kondom stellt bei korrekter Anwendung ein sicheres Verhütungsmittel zum Schutz vor Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten dar. Beachten Sie jedoch, dass kein Verhütungsmittel 100%igen Schutz liefern kann. Um das Risiko einer Schwangerschaft noch geringer zu halten ist eine Kombination des Kondoms mit einem weiteren Verhütungsmittel, z.B. der Pille oder der Spirale empfehlenswert.
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